Sommer-Linde

Wissenschaftlicher Name: Tilia platyphyllos

Familie: Malvengewächse

Trivialname: Großblättrige Linde zur Unterscheidung von der Winter-Linde mit kleineren Blättern.

Verbreitung: weit verbreitet in Europa. Die nördliche Grenze verläuft von England über Belgien, Deutschland in die Ukraine; die südliche Grenze von Spanien bis in die Osttürkei.

Wuchshöhe: bis 40 Meter

Linden können bis zu 1000 Jahre alt werden.

Der Volksmund deutet dies mit dem Spruch:

 „Linden kommen 300 Jahre, stehen 300 Jahre und vergehen 300 Jahre.“

Linden verjüngen sich „von innen heraus“, indem neue Innenwurzeln vom greisen Stamm in Richtung Boden wachsen und sich dort verankern.

Baummythologie: Sie werden als „Dorflinde“, „Tanzlinde“ „Gerichtslinde“, als Bäume mit viel Tradition und Wissen bezeichnet.

Die Linde „lindert“ Schmerzen, weil die Energie des Baumes mild und besänftigend wirkt. Möglicherweise war dieses „Energiefeld“ die Ursache dafür, dass bei Kelten und Germanen Versammlungen unter der Linde abgehalten wurden. Es sollte die „weise Großmutter“ sprechen. „Judicum sub tilia“ hießen die Gerichtsverhandlungen, die angeblich in manchen entlegenen Gegenden bis ins 18. Jahrhundert praktiziert wurden. Weil die Linde der Baum der Göttin Freyja war, wird er auch als Schutzbaum gegen Blitzschlag gesehen. Denn kein Blitz würde es je wagen, dem Baum der Göttin Leid zuzufügen.

Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum:

ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum;

ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort;

es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort.

„Am Brunnen vor dem Tore“

(Text von Wilhelm Müller und Melodie von Franz Schubert)