Donnerstag, 28. Aug. 2014 „Bad Hall Blues“

Donnerstag, 28. Aug. 2014 „Bad Hall Blues“

Donnerstag, 28. Aug. 2014 „Bad Hall Blues“ von und mit Burgschauspieler Hermann Scheidleder und Walter Famler.

Franzobel hat einen Monolog über das typisch Oberösterreichische geschrieben:

Die Wiener san do anders, de raunzen oder san grantig, die Oberösterreicher sudern oder san gfeanzt. Das kommt vom Most, wo es einem alles so zsammzieht. Bfffpf. Sogar der Salat ist sauer. Und meistens hat’s, weil de Leit so gfeanzt san, an Newe.

In Oberösterreich ist es de meiste Zeit so nebelig wie in ana finnischen Dampfsauna. Und zum Naturnewe kommt noch der Industrienöwe, der Hausbrand und der Dampf vom Sauerkrautkochen. Es gibt ja zu allem a Sauerkraut, zum Bratl, zu de Knedl, zum Gselchten, sogar zu de Bauernkrapfen – grad dass es net schon in da Fruah in Kaffee a Sauerkraut eineschmeißen.

Und dann gibt es noch den Dampf, das ist die innere Vernebelung. Die Industrialisierung auf Oberösterreichisch, jeder a Dampfmaschin. In Oberösterreich is ma net bsoffen, man hat an Dampf. Die Schwankungsbreite is dann de gleiche. Sieht eh kana im Nöwe.

Aber wir Oberösterreicher san net so gebrochen und wenn, dann tragen wir unsere Sprünge net zur Schau wie zum Beispiel die Wiener, die wia dieses Porzellan, ich glaub, es heißt Raku-Brand, diese Häferl und Teller voller Sprüng, kennans bestimmt, ihre Brüche allen zeigen müssen. Die tragen stolz ihre seelischen Wunden vor sich her wie Schmuck oder Tätowierungen …

… Zum Beispiel mein Name. Scheidleder. Eigentlich hasst es Scheidl-eder, der Bruch ist zwischen dem Scheidl und dem Eder, aber meine Verwandten haben das gekittet und Scheid-Leder daraus gemacht. A ledrige Scheide. Und jetzt wird das immer so umezogen, Scheid-l-eder, damit beides möglich ist

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Fotos © holnsteiner