Prof. Josef Diethör

Professor Josef Diethör in seinem Atelier in Pfarrkirchen bei Bad Hall um 1970

Sonderaussstellung im Museum Forum Hall 2023/2024

Am 15. April 2023 begann die Sonderschau über den (fast) vergessenen Bildhauer Professor Josef Diethör (1919-2006), dessen Werke in unserer Region und weit darüber hinaus heute noch den öffentlichen Raum ansprechend gestalten. Ob Kreuzigungsgruppe in der evangelischen Kirche, der Nepomuk in der Steyrerstraße, Denkmäler für Grillparzer, Stolz oder Mahler oder die Kapelle im Bezirksseniorenheim. Diese Werke repräsentieren hunderte Plastiken in Bronze, Beton oder Kunststein, die von überdimensionaler Größe, wie die fünf Meter hohe Stele in Ranshofen, bis hin zu modernen Kleinplastiken reichen; diese werden hauptsächlich in der Ausstellung im Stadtmuseum Bad Hall gezeigt. Die Anregung zur Diethör-Schau gaben die fünf Reliefs in rotem Betonguss, die aus der Volksbank Bad Hall stammen und im Museum „zwischengelagert“ werden. Glücklicherweise fand Obmann Horst Bachofner im Sohn Gerhard Diethör sehr große Unterstützung und Engagement, um eine umfassende Werksschau zu gestalten. Besonders eindrucksvoll sind die rund zwanzig Brunnenanlagen von Diethör. Sie stehen in Pfarrkirchen mit dem St. Georgsbrunnen und Zauberflötenbrunnen, in Adlwang mit Eustachius-, Engelroder- und Dianabrunnen oder in Attnang, Linz  Bindermichl oder in Großraming.

Josef Diethör wurde in Suben geboren, lebte und arbeitete seit 1961 in Pfarrkirchen, wo sein unermüdliches Schaffen und seine Kreativität durch mehrere Herzinfakte und einen Schlaganfall abrupt 1992 beendet wurde. Er verlor seine Sprache, seine Beweglichkeit und verbrachte die letzten 14 Jahre im Bezirksseniorenheim, wo er 2006 im Alter von 87 Jahren verstarb.

Zu diesem Zeitpunkt war gerade eine kleinere Diethör-Schau im Museum Bad Hall. Was aber überrascht, ist die Tatsache, dass in den Lokalzeitungen keine größeren Nachrufe über das Wirken dieses begnadeten Bildhauers zu finden sind. Deshalb erinnert das Stadtmuseum an einen Großen unserer Heimat, der 1981 mit dem „Professor“-Titel ausgezeichnet wurde.